slava_al

Tanz den Russen-Rap!
Campingplatz, Cannstatter Wasen. Sie haben gesagt, wir sollen fruh am Morgen kommen. Sie wollen noch etwas haben vom Tag, Die Vorstellung beginnt zwar erst um vier, Aber im Moment ist jede Stunde ein Abenteuer, Sie sind zum ersten Mal im Westen, "Umwerfend", sagt Alla Duchova, die Tanzerin, ,,einfach 0111-werfend." Der Handstand fiir den Foto grafen gelingt trotzdem.
Stuttgarter Variete, Killesbeg. Ein sonniger Maitag. In der Nachmittagsvorstellung sitzen nur 30 Gaste, fast alle Rentner, Die Show beginnt. Die Russen, funf Manner, vier Frauen, tanzen den Rap: Roboter-Rhythmen, GroSstadt-Tempo vitales Ballett.
Vitalij, 21, Tanzer in der Sovjet-Truppe, hat fruher FuSball gespielt, "Eigentlich", lacht Alla Duchova, "passen FuSball und Tanz nicht zusammen. Man konnte denken: Hier paSt eine Menge nicht zusammen.
In der Sowjetunion tritt das Ensemble "Todes" (nach Todesspirale) in groSen Rock-Shows und Revuen auf, es tanzt in Sportpalasten, ubernachtet in den besten Hotels, Jetzt gastiert es erstmals auSerhalb des ehamligen Ostblocks. Die neun Tanzer und Tanzerinnen aus Leningrad und Riga leben in Stuttgart in Wohnwagen, "Kein Problem", sagt Alla, wir fuhgen ein NomadenIeben. Wir konnen einkaufen und unser Essen selber kochen, so wie es uns am besten schmeckt." Alla ist die Choreographin und Sprecherin der Kompanie, Variete-Direktor Roland Haas hat fur ihren Aufenthalt die Dolmletscherin Monika Sturzebecher engagiert. Ist sie mal nicht zur Stelle, verstandigen sich die Tanzer, wie sie es gelernt haben: mit Handen und FuSen.
Als die Gruppe vor ein paar Jahren angefangen hat, war Glasnost noch ein Fremdwort. "Auslandische Musik war verboten", sagt Alla, wir durften nur auf russische Musik tanzen." Englische Songtexte standen auf dem Index, Aber irgendwer hat immer die richtigen Platten gehabt, irgendwo im Untergrund gab es einen Discjockey, der die Tanzer mit Musik versorgt hat, "lch habe Pink Floyd geliebt", erzahlt Alla, Inzwischen steht sie mehr auf Rap, den schwarzen harten Sound aus den amerikanischen Metropolen, Ihre Tanzer mogen Breakdance und Electro-Boogie: die maschinenhafte Korperbeherrschung der StraSen-Artisten. Die amerikanische Asphalt-Asthetik mischen "Todes" mit den folkloristischen Tanzen ihrer Heimat. Daraus entsteht witzig-elegantes Show-Ballett: muntere Nummern fur die Unterhaltungsbuhnen.
Wir fragen Alla, ob sie von der Renaissance der Varietes in der Bundesrepublik gehort hat, ob sie weiS, daS es hier neue Arbeitsmoglichkeiten gibt, Nein", sagt sie, wir kamen uber das joint-venture unserer Agentur nach Stuttgart. Wir wol-len schon im Westen arbeiten, aber nur mit Ruckfahrkarte."
In der UdSSR, sagt Alla, geht es uns besser als dem Durchschnitt". Seit Perestroika konnen die Kunstler ihre Auslandsgagen behalten, mussen nicht mehr einen GroSteil der Devisen dem Staat abliefern. Was sie mit ihrer Freizeit anfangen "Wenn ich jetzt sagen wurde, wir gingen nicht in die Kaufhauser", schmunzelt Alla, dann ware das gelogen. Der erste "Todes"-Tanz im Westen ist ein Freudentanz.

Erstmals im Variete: "Todes" aus der UdSSR Die Tanztruppe ,,Todes" tritt zum erstenmal im Westen auf: Die funf Manner und vier Frauen aus der Sowjetunion wurden fur die Mai-Show des Stuttgarter Variete engagiert. Das Ensemble campiert in Wohnwagen auf dem Wasen und findet das Nomadenleben umwerfend Ensemble-Chefin Alla Duchova 1-31/ 05/1990 Stuttgart Variete	Tanz den Russen-Rap! Campingplatz, Cannstatter Wasen. Sie haben gesagt, wir sollen fruh am Morgen kommen. Sie wollen noch etwas haben vom Tag, Die Vorstellung beginnt zwar erst um vier, Aber im Moment ist jede Stunde ein Abenteuer, Sie sind zum ersten Mal im Westen, "Umwerfend", sagt Alla Duchova, die Tanzerin, ,,einfach 0111-werfend." Der Handstand fiir den Foto grafen gelingt trotzdem. Stuttgarter Variete, Killesbeg. Ein sonniger Maitag. In der Nachmittagsvorstellung sitzen nur 30 Gaste, fast alle Rentner, Die Show beginnt. Die Russen, funf Manner, vier Frauen, tanzen den Rap: Roboter-Rhythmen, GroSstadt-Tempo vitales Ballett. Vitalij, 21, Tanzer in der Sovjet-Truppe, hat fruher FuSball gespielt, "Eigentlich", lacht Alla Duchova, "passen FuSball und Tanz nicht zusammen. Man konnte denken: Hier paSt eine Menge nicht zusammen. In der Sowjetunion tritt das Ensemble "Todes" (nach Todesspirale) in groSen Rock-Shows und Revuen auf, es tanzt in Sportpalasten, ubernachtet in den besten Hotels, Jetzt gastiert es erstmals auSerhalb des ehamligen Ostblocks. Die neun Tanzer und Tanzerinnen aus Leningrad und Riga leben in Stuttgart in Wohnwagen, "Kein Problem", sagt Alla, wir fuhgen ein NomadenIeben. Wir konnen einkaufen und unser Essen selber kochen, so wie es uns am besten schmeckt." Alla ist die Choreographin und Sprecherin der Kompanie, Variete-Direktor Roland Haas hat fur ihren Aufenthalt die Dolmletscherin Monika Sturzebecher engagiert. Ist sie mal nicht zur Stelle, verstandigen sich die Tanzer, wie sie es gelernt haben: mit Handen und FuSen. Als die Gruppe vor ein paar Jahren angefangen hat, war Glasnost noch ein Fremdwort. "Auslandische Musik war verboten", sagt Alla, wir durften nur auf russische Musik tanzen." Englische Songtexte standen auf dem Index, Aber irgendwer hat immer die richtigen Platten gehabt, irgendwo im Untergrund gab es einen Discjockey, der die Tanzer mit Musik versorgt hat, "lch habe Pink Floyd geliebt", erzahlt Alla, Inzwischen steht sie mehr auf Rap, den schwarzen harten Sound aus den amerikanischen Metropolen, Ihre Tanzer mogen Breakdance und Electro-Boogie: die maschinenhafte Korperbeherrschung der StraSen-Artisten. Die amerikanische Asphalt-Asthetik mischen "Todes" mit den folkloristischen Tanzen ihrer Heimat. Daraus entsteht witzig-elegantes Show-Ballett: muntere Nummern fur die Unterhaltungsbuhnen. Wir fragen Alla, ob sie von der Renaissance der Varietes in der Bundesrepublik gehort hat, ob sie weiS, daS es hier neue Arbeitsmoglichkeiten gibt, Nein", sagt sie, wir kamen uber das joint-venture unserer Agentur nach Stuttgart. Wir wol-len schon im Westen arbeiten, aber nur mit Ruckfahrkarte." In der UdSSR, sagt Alla, geht es uns besser als dem Durchschnitt". Seit Perestroika konnen die Kunstler ihre Auslandsgagen behalten, mussen nicht mehr einen GroSteil der Devisen dem Staat abliefern. Was sie mit ihrer Freizeit anfangen "Wenn ich jetzt sagen wurde, wir gingen nicht in die Kaufhauser", schmunzelt Alla, dann ware das gelogen. Der erste "Todes"-Tanz im Westen ist ein Freudentanz.
Впервыe в варьете: "Todes" из Советского Союза	Rap - танец русских! Кемпинг. Нас попросили прийти утром пораньше. Несмотря на то, что выступление начинается в 16 час, ребята уже на ногах... В Советском Союзе группа "Тоdes" выступает на крупных площадках: стадионы, концертные залы и т.д., живут в лучших гостинницах. Здесь же танцоры из Ленинграда и Риги живут в автокемпинге. "Никаких проблем" - говорит Алла, мы сами себе готовим... Алла хореограф и руководитель группы... Еще недавно в СССР cуществовала цензура текстов, музыкального материала. Танцоры тяготеют больше к RAP, к жесткому звучанию... Группа работает в рамках совместного предприятия. После "перестройки" финансовые отношения с государством упростились... Впервые танцующая "смерть" (" Тodes" в переводе с нем. - смерть), своим танцем приносит радость.